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Schach-Tipps"Es ist stets besser, die Figuren des Gegners zu opfern." (Tartakower)Im Folgenden habe ich einige allgemeine Schach-Tipps aufgeführt, welche ich keiner einzelnen Kategorie zuordnen wollte. Schach-Tipp 1:Gewöhne Dich früh daran, die Züge Deiner Partie zu notieren und die Partieformulare aufzuheben. Zum einen ist es in jeder ernsten Partie sowieso Pflicht,... Schach-Tipp 2:...zum andern erhältst Du so die Möglichkeit, die eigene Partie nach Partieschluss zu analysieren. Das ist besonders wichtig für Verlustpartien. Was lief in der Eröffnung unbefriedigend? Wo gab es taktische Mängel? Wie beurteilst Du im nachhinein Deinen Kampfplan? Auf diese Fragen erhältst Du nur Antworten, wenn Du die Partie nachspielen kannst. Üblich ist es auch, unmittelbar nach Partieschluss die Partie mit dem Gegner noch einmal durchzusprechen. Es ist immer wieder erstaunlich: Vieles, was der Gegner geplant oder zumindest gesehen hatte, ist Dir entgangen. Auf jeden Fall erhältst Du auf diese Weise die Chance, Deine Fehler zu erkennen und daraus zu lernen. (Im übrigen: Die gespielte Partie ist ein geistiges, schöpferisches Produkt wie andere künstlerische Aktivitäten auch. Warum solltest Du Dich nicht später noch an der einen oder anderen Partie beim Nachspielen erfreuen?!) Also die Partieformulare auf jeden Fall aufheben! Schach-Tipp 3:Schließe Dich früh einem örtlichen Schachklub an (Die Adresse erhälst Du über die Stadtverwaltung oder die ortsbezogene Internetseite). Dort bekommst Du die Möglichkeit, viel zu spielen, und eine intensive Spielpraxis ist für einen Anfänger wichtig, um die Defizite gegenüber einem routinierten Vereinsspieler abzubauen. Schach-Tipp 4:Abonniere eine Schachzeitung wie z.B. „Schach, Deutsche Schachzeitung“, „Schach-Magazin 64“ oder „Rochade Europa“.Wenn Du mitverfolgen kannst, was sich in der internationalen Schachszene tut, welche Jungstars den etablierten Weltklassespielern das Leben schwermachen, wie die Qualifikation zur nächsten Weltmeisterschaft abläuft, aber auch was sich in Deiner Stadt schachlich tut, fühlst Du Dich bald als Bestandteil der Schachwelt. Und gut kommentierte Schachpartien, die Du in der Schach-Zeitung vorfindest und nachspielen kannst, sind eine wertvolle Hilfe bei Deiner Entwicklung. (Deine diesbezüglichen Wünsche werden von Europas wohl größtem Schachversand Niggemann – Tel.: 02867-8088 bzw. www.niggemann.com – flott und sicher erfüllt) Schach-Tipp 5:Ähnlich wichtig sind Schachbücher: Schachbücher für die Eröffnung, das Mittelspiel und die Endspiele. Der folgende Katalog enthält zur Orientierung einige der wichtigsten grundlegenden Werke zu den drei Schachphasen mit zahlreichen Schach-Tipps: Allgemeine Schach-Literatur* Lasker, Lehrbuch des Schachspiels * Tarrasch, Das Schachspiel * Euwe/ Meiden, Meister gegen Amateur * Euwe/ Meiden, Meister wird Amateur * Nunn, Schachgeheimnisse Schach-Literatur - Eröffnungen* Je nach Deiner Eröffnungswahl findest Du im Buch- oder Versandhandel entsprechende Bücher Schach-Literatur - Mittelspiel* Euwe, Urteil und Plan im Schach * Weitere Autoren, die Dir das Mittelspiel nahebringen wollen: Mednis, Watson, Silman, Koblenz, Pachman, Suetin, Kotow, Uhlmann Schach-Literatur - Endspiel* Euwe, Endspiel * Keres, Praktische Endspiele * Awerbach, Lehrbuch der Schachenspiele Auch zum Erwerb dieser Titel kann ich aus eigener Erfahrung den Schachversand Niggemann empfehlen -Tel.: 02867-8088 bzw. www.niggemann.com – (Diese Angaben erfolgen nicht, weil ich mir Vorteile davon verspreche, sondern aus Überzeugung.) Schach-Tipp 6:Nun noch einmal zum praktischen Spiel: Natürlich solltest Du Dich in allen Phasen des Schachspiels weiterbilden, allerdings ist die wichtigste Phase das Mittelspiel. Hier werden die meisten Partien - entweder aufgrund des besseren Kampfplans oder aufgrund einer taktischen Überraschung – entschieden. Allerdings gehört die Behandlung dieser Phase zu dem Schwierigsten, was das Schach zu bieten hat. Eröffnungen dagegen wie auch die Endspiele sind übersichtlich und vergleichsweise leicht zu erlernen. Schach-Tipp 7:Auch bei der Eröffnungswahl ist einiges zu beachten: Wenn Du gerade mit dem Schach beginnst, solltest Du offene Spielweisen, also z.B. Spanisch, Italienisch, Läuferspiel, Russisch, bevorzugen. Der Vorteil besteht darin, dass schnell Linien geöffnet werden und viele Figuren mitwirken. Solche Stellungen bergen viele taktische Möglichkeiten, so dass Du im taktischen Bereich Erfahrungen sammelst. Wenn man bedenkt, dass das Übersehen einer Drohung zum Materialverlust führen kann und dies bei konsequentem Spiel Deines Gegners bereits den Verlust der Partie bedeuten kann, wirst Du verstehen, warum es ohne ein Mindestmaß an taktischer Ausbildung nicht geht. Wenn Du die ersten Anfänge hinter Dir hast, kommt eine weitere Aufgabe auf Dich zu: Du musst Dir je nach Deinem persönlichen Temperament bzw. Charakter ein Eröffnungs-Repertoire zusammenstellen. Wenn Du Weiss hast und willst das „ Brett in Flammen“ sehen, also von Anfang Abenteuer eingehen, dann solltest Du eine offene Spielweise mit e2-e4 als erstem Zug anstreben. Wenn Du dagegen ruhigere Spielweisen anstrebst, wo der langfristige Kampfplan, das positionelle Element im Vordergrund steht, dann bist Du gut beraten, mit d2-d4, c2-c4 oder Sg1-f3 zu beginnen. Als Schwarzer musst Du eine vergleichbare Entscheidung wählen als Antwort auf 1. e2-e4 bzw. 1. d2-d4 des Weissen. Vielleicht noch ein Tipp zum Erlernen der Eröffnungen: Wichtiger noch, als sich die Zugfolge bestimmter Eröffnungen anzueignen, ist es, sich den aus der Eröffnung bzw. aus der dann entstehenden Bauernstruktur ergebenden Kampfplan zu erschließen und zu merken. Schach-Tipp 8:Hinsichtlich des Endspiels möchte ich hier nur darauf hinweisen, dass etwa 80 % aller Endspiele Bauern- oder Turm-Endspiele sind. Die Beschäftigung mit diesen beiden Endspieltypen lohnt sich also. Schach-Tipp 9:Wenn Du am Zuge bist, ergreife erst dann die zu ziehende Figur, wenn Du Dir sicher bist. Tarrasch empfahl hierzu, „auf den Händen zu sitzen“, um nicht vorschnell zu ziehen, sondern erst, wenn die endgültige Zugwahl feststeht. Du weißt es bereits: Im Schach gilt: Berührt, geführt! Schach-Tipp 10:Auf ein anderes wichtiges Element im Schach hat Kasparow in seiner Autobiografie „Politische Partie“ hingewiesen: Die Konzentration ist der Schlüssel für erfolgreiches Schachspielen. Und er geht soweit, einen Mangel an Konzentration sowie an dazugehöriger Disziplin als eine Charakterschwäche auszulegen, die es zu bekämpfen gilt. Schach-Tipp 11:Zum Schluss möchte ich drei Maximen des legendären Schachweltmeisters Emanuel Laskers zitieren, der sich Zeit seines Lebens nur wenig um Buchwissen gekümmert hat: 1. Lass bei der Eröffnung und im Mittelspiel common sense, also gesunden Menschenverstand, walten! M.a.W., wenn Du die oben aufgezeigten Grundsätze der Eröffnung – schnelle Entwicklung und Berücksichtigung des Zentrums - beherzigst, kannst Du auch ohne große Spezialkenntnisse in der Eröffnung bestehen. Im Mittelspiel geht es ähnlich: Greife dort an, wo Du überlegen bist oder wo Du eine Überlegenheit schaffen kannst. 2. Gehe ökonomisch mit der Bedenkzeit und mit dem Material um: Es ist Verschwendung, wenn Du in einer übersichtlichen Eröffnung mit nur wenigen entwickelten Figuren viel Zeit dafür verwendest, nach einer Kombination zu suchen. Außerdem brauchst Du die Zeit in der Regel während des Mittelspiels, wo komplexe Entscheidungen zu treffen sind. Im übrigen werden viele Partien dadurch verloren, weil man in einer Zeitnotphase keine ausreichende Zeit mehr zum Überlegen hat und einfache Züge übersieht. 3. Stelle Drohungen während Deines Spiels auf, wann immer es Dir möglich ist, denn Drohungen zwingen Deinen Gegner zu Reaktionen, zu Präventivmaßnahmen, die Handlungsinitiative geht dann auf Dich über. Ich hoffe, dass die einen oder anderen Schach-Tipps Dir zu einem erfolgreichen Einstieg in die Welt des Schachs verhelfen. |
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