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Schach-PC

"Computer sind die einzigen Gegner, die nicht immer eine Ausrede auf Lager haben, wenn sie gegen mich verlieren." (Bobby Fisher)

Mit dem Auftauchen des PC in Verbindung mit dem Internet hat sich für das Schach eine neue Dimension erschlossen. Das gilt sowohl für das Schachspielen selbst als auch für die Information bzw. Wissensvermittlung über das Schach.

Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es Schachcomputer bzw. Schachprogramme für den PC, die den menschlichen Schachpartner ersetzen bzw. als Trainingspartner dienen können. Die aktuelleren Schachprogramme wie z.B. Fritz, Fruit, Rybka, Shredder, Tiger, Hiarcs oder Junior haben mittlerweile eine Spielstärke erreicht, die sie ohne jede Einschränkung als Trainingspartner geeignet erscheinen lassen. In Abhängigkeit von der Leistungsfähigkeit des PC sind sie bereits in der Lage, auf Großmeister-Niveau zu spielen, wie verschiedene Kämpfe zwischen renommierten Großmeistern und Schachprogrammen bzw. der Einsatz von Schachprogrammen in Turnieren gezeigt haben. (Eine erste Adresse zum Erwerb dieser Schachprogramme ist neben dem bereits genannten Versandhandel Niggemann sicherlich Chessbase, ein Unternehmen, das sich um diese Programme verdient gemacht hat und die Weiterentwicklung betreibt (Tel.: 040 63906010 bzw. www.chessbase.de) Für den Anfänger reicht es aus, die Schachprogramme auf ein niedriges Niveau einzustellen, um ihm zumindest gelegentliche Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.

Auch wenn das Spielen gegen den PC seine Berechtigung hat, insbesondere für den Fall, dass menschliche Partner fehlen oder zusätzliches Training gewünscht wird, ist es gerade für den Schach-Anfänger nur bedingt zu empfehlen: Das Spielen mit einem menschlichen Gegenüber bedeutet ein geistiges Abenteuer, ein geistiges Ringen, ein gegenseitiges Belauern, Fallen stellen, Zeitnotdramen und die Möglichkeit, eigene Fehler durch Fehler des anderen wettzumachen. Dabei erlebt man den Sieg nach einem harten Kampf, der häufig eine Gratwanderung ist, als einen Triumpf über den Menschen auf der anderen Seite des Schachbrettes, aber auch über sich selbst, weil man vielleicht Ängste über Bord geworfen hat und Risiken eingegangen ist, die man nicht kalkulieren konnte.

Solche emotionsgeladenen Situationen, die den Reiz des Schachs in hohem Maße ausmachen, lassen sich im Kampf mit dem PC kaum vorstellen. Insofern fehlt dem Spiel mit dem PC eine wichtige Dimension.

Mit dem Internet kam für die Schachspieler eine neue praktische Spielmöglichkeit auf: Man kann jetzt mit Schachspielern aus der ganzen Welt „die Klingen kreuzen“, ohne ihnen gegenüberzusitzen. Diese Möglichkeit, Schach zu spielen, wird inzwischen von mehreren Anbietern organisiert. Chessbase - www.chessbase.de - gehört ebenso dazu wie der ICC (Internet Chess Club) - www.chessclub.com -. Wer sich weiter informieren will, muss nur einmal bei www.google.com das Wort Schach oder Chess eingeben. Hier findet man ein großes Angebot.

Während ich den Schach-Anfänger gewissermaßen davor gewarnt habe, sich bei seinem Spiel zu sehr auf den PC zu konzentrieren, kann ich solche Einschränkungen beim „Wissenstransfer“ oder bei aktueller Berichterstattung nicht machen. Zwar mögen viele Spieler nach wie vor dem Schach-Lehrbuch den Vorzug geben gegenüber dem Lehrstoff für Eröffnungen, Taktik, Strategie oder Endspiele auf CD bzw. DVD, dennoch sind gerade diese neuen Medien in mancher Hinsicht vorteilhaft: Manche Themen werden nur noch „digitalisiert“ angeboten, gewisse Lernkonzepte mit Frage und Antwort lassen sich hier komfortabel umsetzen, große Partiemengen wie die von Schacholympiaden, erst recht komplette Partie-Sammlungen aller Turniere seit etwa 1850, lassen sich weder wegen der Kosten noch wegen der Such-Zeit vertretbar als „Printausgaben“ realisieren. Als Klassiker hat sich hier die sog. Mega Database bzw. Big Database von ChessBase mit jährlich wachsender Anzahl erwiesen (z.Z. mehr als vier Millionen sorgfältig editierten Partien).

Der Vollständigkeit halber ist noch zu erwähnen, dass ein Großteil dieser Vorzüge, die nicht nur von Meistern sondern auch von den „Vereins-Profis“ selbstverständlich wahrgenommen werden, nur mit dem Chessbase-Programm möglich sind. Die Züge der Partien erfolgen dabei sehr komfortabel per Mausklick auf einem auf dem Bildschirm erscheinenden Schachbrett. Jede gewünschte Stellung kann mit einem Klick produziert werden. Das Aufstellen eines Schachbretts mit seinen 32 Figuren entfällt also. Dieses ChessBase-Programm eignet sich natürlich auch vorzüglich dazu, die eigenen Schach-Partien zur Aufbewahrung in einer bestimmten Datei zu erfassen. Dabei kann man für die Analyse der eigenen Partien zusätzlich profitieren von einem Eröffnungsbuch ("Powerbook") sowie von Schachprogrammen (wie z.B. Fritz), die Zug- bzw. Verbesserungsvorschläge in der konkreten Situation machen und damit Trainer-bzw. Analyse-Funktionen übernehmen.

Das Internet ist geradezu auf die Belange des Schachs zugeschnitten. Auch die aktuelle Berichterstattung wird über viele Internetseiten garantiert. Erwähnt seien hier nur Der Schachticker - www.schach-international.de -, der Deutsche Schachbund (DSB) - www.schachbund.de -, sowie The Week in Chess (TWIC) - www.chesscenter.com/twic/twic.html - .In erster Linie wird über Turniere des In- und Auslands berichtet, meistens mit allen Partien dieser Turniere, die man zum Nachspielen auf den eigenen PC herunterladen kann. Selbst Live-Übertragungen von wichtigen Partien finden statt.

Neben den aktuellen Informationen bieten die Internetseiten häufig auch Seiten an, über die Schachtraining abgerufen werden kann oder zumindest Schach-Aufgaben. die es zu lösen gilt. Ebenso findet man hier Besprechungen von Schach-Büchern und neuen Schach-Programmen.

Fazit: Der PC und das Internet sind aus dem aktuellen Schach nicht mehr wegzudenken und für jeden Schachspieler ein Muß. Der Anfänger kann jedoch u.U. von der Angebotsfülle erdrückt werden und sollte sich daher nur langsam die verschiedenen Funktionen erschließen.