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Schach Geschichte"Vom Schachspiel hat man gesagt, dass das Leben zu kurz sei, um es zu beherrschen. Aber dies ist ein Fehler des Lebens, nicht des Schachspiels." (Chernev)Spiele begleiten die Menschheit seit Menschengedenken. Vielleicht hatte Schiller ja recht, wenn er behauptete: Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt, sich also zweckgelöst betätigt. Mit Sicherheit gehören aber Spiele mit zu den zivilisatorischen Errungenschaften wie Schreiben, Malen, Singen, die den Menschen so deutlich von der Tierwelt abgrenzen. Die Schach-Geschichte kann dabei auf eine lange Vergangenheit zurückschauen, wobei allerdings die Herkunft des Schachs im Dunkeln liegt. Es spricht vieles dafür, dass sich das Schachspiel in Indien entwickelt hat, und zwar als Kriegsspiel, vielleicht sogar als Anweisung für militärisches Führungspersonal. Die später als Türme auftauchenden „Schwerfiguren“ lassen sich durchaus als gepanzerte Kriegselefanten deuten. Ähnlich militärisch interpretieren lassen sich auch die Springer und Läufer. Diese Figuren werden später vorgestellt. Auch eine Schach-Legende ist in Indien beheimatet, die Legende von dem ach so bescheidenen Wunsch eines (Schach-?) Weisen an seinen obersten Dienstherrn, ihm als Dank Weizenkörner zu schenken, und zwar für jedes Feld des quadratischen und 64 Felder umfassenden Schachbretts eine nach bestimmten Regeln ermittelte Anzahl von Weizenkörnern: Ein Weizenkorn für das erste Feld und jeweils doppelt so viele Körner für das jeweils nächste Feld. Die Reihe begann also mit 1, 2, 4, 8, 16 usw. und wirkte so bescheiden, dass der Herrscher zunächst unwirsch zusagte. Als die Berater ihm nach einiger Zeit mitteilten, dass der ganze Weizenvorrat im Lande nicht ausreichte, um den Wunsch des Weisen zu erfüllen, soll der Herrscher ebenfalls unwirsch reagiert haben. Ob der Weise die schlechte Laune seines Herrn überlebte, ist nicht überliefert. Wer nicht so ganz überzeugt davon ist, dass der Wunsch nicht erfüllbar war, möge sich selbst der Mühe unterziehen und die Zahlenreihe für z.B. die ersten 30 Felder ausrechnen, wobei die einzelnen Zahlen noch einmal zu addieren sind, um die gewünschte Körnerzahl zu ermitteln. Fest steht jedenfalls: Die Zahlen explodieren! Zurück zur Schach-Geschichte: Bekannt ist, dass das Schachspiel später im arabischen Raum und anschließend im Mittelalter in Europa Zugang zu den adligen Höfen fand. Wenn sich die Ritter nicht gerade kriegerisch betätigten, dann widmeten sie sich nicht selten neben der Minne auch dem Zabel-Spiel, einer Form des Schachspiels. Auch in den folgenden Jahrhunderten war das Schachspiel an den europäischen Herrscherhöfen zuhause. Dabei änderten sich im Laufe der Zeit Regeln und Gestalt der Figuren. Einen gravierenden Eingriff erfuhr das Spiel im Verlauf der Schach-Geschichte am französischen Königshof: Als Verbeugung vor dem schönen Geschlecht wurde die Dame des Schachspiels zur dominierenden Figur auf dem Brett, nachdem zuvor zweifelsohne dieses Attribut dem König zukam. Zwar drehte sich weiterhin alles um den König, den es zu beschützen galt und mit dessen Verlust die Partie beendet war, aber zuvor konnte der König mit einer großen Reichweite sich selbst schützen bzw. schnell fliehen. Jetzt war seine Bewegungsfreiheit auf kleinste Trippelschritte beschränkt worden, er war häufig auf den Schutz durch die mächtige Dame angewiesen. Seitdem müssen sich die Schachspieler damit abfinden, dass auf dem Schachbrett die Dame die dominierende Figur ist. Es ergeben sich aber dadurch auch ganz amüsante Neben-Effekte. Man denke nur an den möglichen Damentausch, was im realen Leben ja eher unüblich ist. Ebenso wie Wissenschaft und Technik Fortschritte machten, ist dies auch bei der Entwicklung des Schachs festzustellen. Nachdem erste Zweikämpfe aus den dreißiger Jahren des 19.Jahrhunderts dokumentiert sind, wie z.B. de la Bourdonnais gegen Macdonnell im Jahr 1834 in London, den de la Bourdonnais mit 44 Gewinnen, 30 Verlusten bei 14 Remisen siegreich beendete, kam es bald darauf auch zu ersten Schachturnieren. Das moderne Turnierschach wurde eingeleitet durch London 1851. Unter den 16 Teilnehmern aus ganz Europa trug der auch später zusammen mit dem Amerikaner Morphy als Vorläufer der Weltmeister anerkannte Deutsche Anderssen aus Breslau den Sieg davon. Die Tatsache, dass das Spiel im Schachturnier noch nicht durch eine Zeitbeschränkung geregelt wurde, führte dazu, dass mancher Teilnehmer exzessiv von der Bedenkzeit Gebrauch machte, so dass der Gegner gelegentlich vom Schlaf übermannt wurde. Die Folge: Die Veranstalter späterer Schachturniere bzw. Matches führten die Bedenkzeit ein, und damit kamen die Schachuhren ins Spiel. Damit wiederum erschien ein neues Element in der Schach-Geschichte: Eine Schachpartie konnte von nun an auch durch Zeitüberschreitung verloren werden, selbst wenn der betroffene Spieler auf Gewinn stand. Wer sich detailliert über die Schach-Geschichte in dem 19. und 20. Jahrhundert informieren will, der kommt auf seine Kosten in den folgenden Werken, die allerdings die jüngste Schach-Geschichte nicht mehr abdecken:
Das Schachgeschehen konzentrierte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf England, Deutschland und Österreich-Ungarn. Auch in Frankreich und Russland gab es lokal besondere schachliche Aktivitäten, die von Vereinen getragen wurden. Bekannte Bäder und Kurorte erkannten bald, dass sie ihre Attraktivität erhöhen konnten, wenn sie international besetzte Schachturniere durchführten. In der Presse wurde über diese Schach-Turniere detailliert berichtet. Unter der Rubrik Sport fanden sich im 19. Jahrhundert in der Regel neben Angaben zur örtlichen Jagd nur Berichte über Schachturniere. Auch eine Schachkolumne gehörte zum traditionellen Angebot jeder seriösen Zeitung. Häufig war das ein gern genommenes Zubrot für die professionellen Schachmeister, die viele Jahrzehnte darauf warten mussten, bis ihnen beim Turnierstart neben den evtl. Preisen auch ihre Spesen ersetzt wurden. Wie viele andere Künstler oder Sportler jener Zeit waren sie i. d. R. Hungerleider. Im Verlauf der Schach-Geschichte war die Schachwelt bald daran interessiert, festzustellen, wer denn der stärkste Spieler auf Erden sei. Da es international organisierte Verbände damals noch nicht gab, nahmen Interessengruppen hinter einzelnen Spielern bzw. Vereine es in die Hände, solche Wettkämpfe zustande zu bringen. Der erste Wettkampf, in dem offiziell um den Titel der Schach-Weltmeisterschaft gekämpft wurde, fand in London 1866 statt. Wilhelm Steinitz, ein nach England ausgewanderter Österreicher, der sich später in den Vereinigten Staaten niederließ, besiegte Anderssen: 8 Siegen standen 6 Niederlagen gegenüber. Steinitz verteidigte diesen Titel einige Male: u.a. gegen den Deutschen Zukertort bzw. den Russen Tschigorin. 1894 traf der 58-jährige Steinitz in verschiedenen Städten der USA auf den 26-jährigen deutschen Emanuel Lasker, der als neuer Stern am Schachhimmel aufgegangen war. Er war bisher noch ohne große Erfolge in Schach-Turnieren, allerdings ließen seine Zweikampferfolge gegen englische Spitzenspieler aufhorchen. Der unerfahrene Emanuel Lasker besiegte Steinitz sensationell mit 10: 5 bei 4 unentschiedenen Partien. Emanuel Lasker wurde damit der neue Schach-Weltmeister und blieb das ganze 27 Jahre bis 1921. Da seine eigentlichen Interessen woanders lagen, in der Mathematik, der Philosophie sowie anderen Spielen wie Go und Bridge, kam es vor, dass sich Emanuel Lasker gelegentlich für mehrere Jahre vom Schach-Spiel zurückzog. Zunächst allerdings zeigte er seine Überlegenheit in großartigen Erfolgen bei Schachturnieren und auch erneut gewonnenen Zweikämpfen gegen Steinitz, den Amerikaner Marshall, den Deutschen Tarrasch und den Franco-Polen Janowski. Nur unentschieden halten konnte er den Kampf gegen den Österreicher Schlechter. Emanuel Lasker galt in der Schach-Geschichte als der große Psychologe und Philosoph am Schachbrett, der viele Dogmen anderer Schachlehrer negierte, auf den gesunden Menschenverstand pochte und im übrigen selbständiges Denken von seinen Schülern forderte. Ökonomische Zwänge veranlassten Emanuel Lasker 1921 seinen Titel unter widrigen Umständen zu verteidigen. Der Kubaner Capablanca wurde neuer Schach-Weltmeister. Mit nicht gekannter Leichtigkeit wusste er Stellungen zu beurteilen, und positionell überragend siegte er unter Ausnützung kleiner strategischer Vorteile. Er war trotz großer Erfolge in der Folgezeit auf der internationalen Schachbühne in Schachturnieren mehr Diplomat seines Landes als schwer arbeitender Schachdenker. Aber er war auch ein Gejagter. Unter den Verfolgern, den Deutschen Tarrasch und Spielmann, den Russen Aljechin, Nimzowitsch und Bogoljubow, dem Polen Rubinstein, dem Jugoslawen Vidmar, dem Amerikaner Marshall, dem Österreicher Schlechter, den Tschechen Duras, Reti und Flohr, dem Ungarn Maroczy, ragte in der Schach-Geschichte einer hervor: Das war der in Moskau geborene Alexander Aljechin, ein geradezu fanatischer Schachspieler, der mit seinen Kombinationen begeisterte und grandiose Turniersiege feierte, dem aber gegen den souveränen Capablanca keine Chancen eingeräumt wurden. 1927 kam es zum Wettkampf Capablanca versus Aljechin in Buenos Aires. Aljechin wurde überraschend neuer Schach-Weltmeister mit 6 Siegen, 3 Niederlagen bei 25 Remis. Capablanca erhielt nie wieder eine Chance, um die Schach-Meisterschaft zu kämpfen, da der Titel damals nicht wie ab 1945 innerhalb fester Regeln zu verteidigen war, sondern im Belieben des Titelinhabers war. Der wählte selbst die Gegner und die Bedingungen, zu denen er antrat. Und gewisse Animositäten zwischen dem alten und dem neuen Schach-Weltmeister sorgten dafür, dass es zu keiner Revanche kam. In den Folgejahren verteidigte Aljechin seinen Titel zweimal gegen Bogolubow und einmal gegen den Holländer Euwe, wobei er den ersten Kampf gegen Euwe verlor, jedoch den Rückkampf für sich entscheiden konnte. Euwe war also der fünfte Schach-Weltmeister, wenn auch nur für die kurze Spanne von 2 Jahren. Neben den gelegentlichen Schach-Weltmeisterschaften gab es ein weltweit wachsendes Schachgeschehen: In vielen Ländern wurden nationale und internationale Schachturniere abgehalten, dazu gab es viele privat organisierte Zweikämpfe, insbesondere zwischen renommierten Schach-Meistern. Hinzu gekommen war auch der internationale Mannschaftsvergleich in Form der Schacholympiade, die erstmals 1924 in Paris stattfand. (Zu den Ergebnissen der Olympiaden vgl. Teil II der Schachgeschichte.) Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ging auch eine Ära der Schach-Geschichte zu Ende, zumal der amtierende Schach-Weltmeister Aljechin sich 1946 vereinsamt und ohne Perspektiven in Portugal das Leben genommen hatte. Jetzt drängten neue Spieler nach vorn, insbesondere aus der Sowjetunion, in der das Schachspiel sehr gefördert wurde, zumal Lenin in der Verbreitung des Schachspielens ein Instrument gesehen hatte, die Intelligenz bei der breiten Bevölkerung anzuheben. Schach war nicht nur Schulfach, sondern Universitätsfach geworden, viele Zirkel und Trainer sorgten für eine lückenlose Erfassung aller Talente. Die Weltspitze wurde jetzt maßgeblich durch Sowjetspieler besetzt wie z.B. Botwinnik, Smyslow, Bronstein, Kotow, Keres, um nur die bekanntesten zu nennen. 1948 wurde, organisiert von der Fide, dem Weltschachbund, in Den Haag bzw. Moskau ein Turnier um den vakanten Weltmeistertitel ausgespielt. Botwinnik gewann diesesTurnier und wurde Nachfolger des vorhergehenden Schach-Weltmeisters Aljechins. Der Kampf um den Titel war ab sofort bestimmten Regeln unterworfen und damit auch eine regelmäßige Veranstaltung. Den amtierenden Schach-Weltmeister durfte alle drei Jahre der Sieger eines Kandidaten-Turniers herausfordern, nachdem er selbst zuvor erfolgreich an einem Interzonenturnier teilgenommen hatte. Wurde der Schach-Weltmeister abgelöst, hatte er ein Rückkampfrecht. Dies war vollkommen neu in der Schach-Geschichte. Botwinnik verteidigte zunächst seinen Titel durch einen unentschiedenen Wettkampf gegen Bronstein. Anschließend verlor Botwinnik einen Wettkampf gegen Smyslow. Den Rückkampf gestaltete er erfolgreich, so dass er wieder Schach-Weltmeister wurde. Zu einer besonderen Herausforderung wurde der anschließende Kampf gegen den jungen Zauberer am Brett, Tal. Wieder verlor Botwinnik den ersten Wettkampf und damit den Titel, holte sich aber die Schachkrone im Rückkampf erneut zurück. Als nächster Herausforderer hatte sich der großartige Verteidiger und Positionsspieler Petrosjan qualifiziert. In ihm fand Botwinnik, der sich immer seltener am Schachgeschehen beteiligt hatte, erneut seinen Bezwinger. Da nunmehr ein automatischer Rückkampf nicht mehr vorgesehen war, ging die Ära Botwinnik zu Ende. Petrosjan verlor anschließend seinen Titel an den angriffslustigen Spasski, ebenfalls ein Vertreter der UdSSR. Eine Zäsur erfuhr die Schach-Geschichte, als sich mit dem Amerikaner Bobby Fischer erstmals in der Nachkriegszeit ein Spieler zeigte, der in der Lage war, mit den sowjetischen Spielern mitzuhalten. Schon in jungen Jahren zeigte Fischer in Turnieren, dass er auf gleichem Niveau spielte. Die Qualifikation zur Schach-Weltmeisterschaft war aber so beschaffen, dass jeweils die große Gruppe an teilnehmenden russischen Spielern Vorteile für den sowjetischen Favoriten mit sich brachte. Nachdem Fischer wegen dieser Zustände dem internationalen Schach den Rücken kehrte, wurde durch die Fide eine Regeländerung beschlossen. Das Kandidaten-Turnier, aus dem der Herausforderer hervorging, wurde jetzt nicht mehr als Turnier aller gegen alle durchgeführt, sondern in Form von Zweikämpfe mit KO-Charakter: Wer seinen Zweikampf verlor, schied aus dem Kandidatenturnier aus. Danach nahm Fischer wieder am Kampf um die Weltmeisterschaft teil. Im Kandidaten-Turnier besiegte er hintereinander deutlich den Russen Taimanow, den Dänen Larsen und den Ex-Weltmeister Petrosjan, alles Weltklassespieler. In einem turbulenten WM-Kampf, der auch weltweites Medien-Interesse hervorrief, siegte schließlich Fischer über Spassky. Damit wurde 1972 erstmals seit 1948 die Dominanz des russischen Schachs gebrochen. Wer erwartet hatte, dass Bobby Fischer der Schachwelt nunmehr seinen Stempel aufdrücken würde, wurde schwer enttäuscht. Trotz großzügiger finanzieller Angebote lehnte Fischer eine weitere Betätigung am Schachbrett ab, obwohl sie vorher sein ganzes Leben bestimmt hatte. Nachfolger von Fischer wurde kampflos der Russe Karpow, der seinen Titel dann wiederholt gegen Kortschnoi verteidigte, einen ins westliche Ausland emigrierten Russen. Karpow gewann viele Turniere, konnte es aber nicht verhindern, dass ein Stärkerer in dem Jugendlichen Kasparow heranwuchs, der ihm als Schach-Weltmeister folgte. Kasparow gehört sicherlich zu den souveränsten Weltmeistern der Schachgeschichte. Er verteidigte viele Male seinen Titel, auch außerhalb des von der Fide vorgesehenen Zyklus. Hintergrund war sein Bestreben, sich von der Fide zu emanzipieren und mit seinem Titel persönliche Vorteile zu verschaffen. Es kam zur Trennung vom Weltschachverband und zu der wenig befriedigenden Situation, dass mit Kasparow ein amtierender Weltmeister existierte und zugleich neue Weltmeister von der Fide in kurzen Abständen im Rahmen eines großen KO-Turniers „produziert“ wurden. Es kam zu einer inflationären Entwicklung bei den Schach-Weltmeistern. Neben einigen bekannten Namen wie Karpow und dem Inder Anand konnten sich jetzt für kurze Zeit auch wenig bekannte Schach-Großmeister mit dem Titel schmücken, die keinen dauernden Platz auf dem Olymp der Schach-Geschichte haben werden. Nachdem Kasparow seinen Titel im klassischen Schach an den Russen Kramnik verloren hatte, trat er vom aktiven Schach zurück, um sich der Politik zu widmen. Die Fide bemühte sich um eine Neuregelung im Rahmen eines Weltmeisterturniers mit 8 Teilnehmern im Jahre 2006 in Argentinien, aus dem als neuer Schach-Weltmeister der Bulgare Topalow hervorging. Topalow war zu einem Vereinigungskampf mit Kramnik bereit, um dem für alle Schachsportfreunde so unerfreulichen Zustand zweier aktueller Schach-Weltmeister ein Ende zu bereiten. Noch in 2006 kam es zu diesem Kampf, der zunächst bei den klassischen Langpartien unentschieden endete. Die folgenden vier Kurzpartien brachten die Entscheidung zugunsten Kramniks. 2008 besiegte dann Anand in einem WM-Kampf den bisherigen Titelträger Kramnik, so dass auch Indien sich erstmals eines Schachweltmeisters rühmen darf. Es wurde hier viel über die Schach-Weltmeisterschaften der Männer berichtet. Dass es mittlerweile parallele Veranstaltungen für die Schachspielerinnen gibt, sei nicht verschwiegen. Schach wird national nach wie vor auf einer breiten Basis in Vereinen gespielt. Daneben gibt es in vielen Ligen Mannschaftsmeisterschaften, es gibt Vereins- und Stadtmeisterschaften, Landes- und nationale Meisterschaften. Es gibt international besuchte Open-Tuniere, die für praktisch jeden offen sind, es gibt Olympiaden, an denen mehr als hundert Auswahlmannschaften aus allen denkbaren Ländern teilnehmen. Für den interessierten Schachspieler ist das Angebot so groß wie nie zuvor in der Schach-Geschichte. Schachgeschichte Teil II: Statistiken Schach-Olympiaden (Männer/ Open) Jahr Ort 1.Platz/ Pkte. 2.Platz/ Pkte. 3.Platz/ Pkte. 1924 Paris Tchechoslowakei 31,0 Ungarn 30,0 Schweiz 29,0 1926 Budapest Ungarn 9,0 Jugoslawien 8,0 Rumänien 5,0 1927 London Ungarn 40,0 Dänemark 38,5 England 36,5 1928 Den Haag Ungarn 44,0 USA 39,5 Polen 37,0 1930 Hamburg Polen 48,5 Ungarn 47,0 Deutschland 44,5 1931 Prag USA 48,0 Polen 47,0 Tschechosl. 46,5 1933 Folkestone USA 39,0 Tschechosl. 37,5 Schweden 34,0 1935 Warschau USA 54,0 Schweden 52,5 Polen 52,0 1936 München Ungarn 110,5 Polen 108,0 Deutschland 106,5 1937 Stockholm USA 54,5 Ungarn 48,5 Polen 47,0 1939 Buenos Aires Deutschland 36,0 Polen 35,5 Estland 33,5 1950 Dubrovnik Jugoslawien 45,5 Argentinien 43,5 BRD 40,5 1952 Helsinki UdSSR 21,0 Argentinien 19,5 Jugoslawien 19,0 1954 Amsterdam UdSSR 34,0 Argentinien 27,0 Jugoslawien 26,5 1956 Moskau UdSSR 31,0 Jugoslawien 26,5 Ungarn 26,5 1958 München UdSSR 34,5 Jugoslawien 29,0 Argentinien 25,5 1960 Leipzig UdSSR 34,0 USA 29,0 Jugoslawien 27,0 1962 Warna UdSSR 31,5 Jugoslawien 28,0 Argentinien 26,0 1964 Tel Aviv UdSSR 36,5 Jugoslawien 32,0 BRD 30,5 1966 Havanna UdSSR 39,5 USA 34,5 Ungarn 33,5 1968 Lugano UdSSR 39,5 Jugoslawien 31,0 Bulgarien 30,0 1970 Siegen UdSSR 27,5 Ungarn 26,5 Jugoslawien 26,0 1972 Skopje UdSSR 42,0 Ungarn 40,5 Jugoslawien 38,0 1974 Nizza UdSSR 46,0 Jugoslawien 37,5 USA 36,5 1976 Haifa USA 37,0 Niederlande 36,5 England 35,5 1976 Tripolis El Salvador 38,5 Tunesien 36,0 Pakistan 34,5 1978 Buenos Aires Ungarn 37,0 UdSSR 36,0 USA 35,0 1980 Valletta UdSSR 39,0 Ungarn 39,0 Jugoslawien 35,0 1982 Luzern UdSSR 42,5 Tschechosl. 36,0 USA 35,5 1984 Thessaloniki UdSSR 41,0 England 37,0 USA 35,0 1986 Dubai UdSSR 40,0 England 39,5 USA 38,5 1988 Thessaloniki UdSSR 40,5 England 34,5 Niederlande 34,5 1990 Novi Sad UdSSR 39,0 USA 35,5 England 35,5 1992 Manila Russland 39,0 Usbekistan 35,0 Armenien 34,5 1994 Moskau Russland 37,5 Bosnien-Herzog. 35,0 Russland II 34,5 1996 Jerewan Russland 38,5 Ukraine 35,0 USA 34,0 1998 Elista Russland 35,5 USA 34,5 Ukraine 32,5 2000 Istanbul Russland 38,0 Deutschland 37,0 Ukraine 35,5 2002 Bled Russland 38,5 Ungarn 37,5 Armenien 35,0 2004 Calvia Ukraine 39,5 Russland 36,5 Armenien 36,5 2006 Turin Armenien 36,0 VR China 34,0 USA 33,0 2008 Dresden Armenien 19 Israel 18 USA 17 |
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