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Schacheröffnungen"Die Fehler sind da, sie brauchen nur noch gemacht zu werden!" (Tartakower)Die Schacheröffnung erfolgt aus der Grundstellung. In der Regel wird man einen Bauern zwei Felder vorziehen, worauf der Gegner ebenfalls mit einem Bauernzug antwortet. Möglich ist aber auch als erster Zug für Weiß oder Schwarz das Ziehen eines Springers. Er kann als einzige Figur von Anfang an in das Geschehen eingreifen, das wegen der den Weg versperrenden Bauern allen anderen Figuren nicht vergönnt ist. Sobald ein Bauer sich bewegt hat, macht er damit den Weg frei für andere Figuren. Es ist leicht einzusehen, dass der Spieler Vorteile hat, der seine Figuren möglichst schnell und möglichst günstig entwickelt, also am Schachgeschehen teilnehmen lässt. Eine Stellung ist dann voll entwickelt, wenn der König rochiert hat und zwischen den beiden Türmen keine andere Figur mehr steht. Eine Ausnahme macht die Dame, die sich häufig erst mit Verzögerung einen Platz aussucht, wo sie besonders wirksam steht, also z.B. zugleich verteidigt und angreift. Für den Anfänger kann es durchaus hilfreich sein, die Anzahl der Entwicklungszüge zu zählen mit dem Ziel, diese Zahl bis zur vollen Entwicklung möglichst gering zu halten. Neben der schnellen Entwicklung ist in der Eröffnungsphase auch noch zu beachten, dass man im Rahmen der Schacheröffnung sowohl mit den Bauern wie auch mit den Figuren versucht, das sog. Zentrum zu beherrschen. Es handelt sich hier um die vier zentralen Felder d4/ e4/ d5/ e5. Wer seine Figuren optimal zentralisieren kann, hat verständlicherweise Stellungsvorteile auf dem Brett, da seine Figuren mehr Felder beherrschen als die gegnerischen Figuren. Bisher wurde so getan, als sei der anziehende Weißspieler allein auf dem Brett und könne sich ungehindert entwickeln. Wir wissen aber, auf jeden Zug des Weißen hat der Schwarze das Recht, einen Zug zu machen, und der setzt alles daran, die Absichten des Weißen zu behindern. Wenn Weiß eröffnet, muss er also daran denken, seine Figuren möglichst schnell auf sinnvolle Felder zu setzen, dabei an die Wirkung auf das Zentrum denken und zugleich die gegnerischen Steine im Auge behalten. Bei der Schacheröffnung wird er aber auch seine Figuren so positionieren, dass sie optimal bereitstehen, um einen bestimmten Kampfplan zu unterstützen bzw. ihn zu ermöglichen, also z.B. einen Durchbruch im Zentrum, einen Angriff am Damen- oder am Königsflügel. Für den Damenflügel stehen i.d.R. die Linien a bis c, für den Königsflügel die Linien f bis h. Generell ist zur Schacheröffnung noch zu sagen, dass Weiß als Anziehender im Vorteil ist, da er einen Zug mehr hat als sein Gegner. Der Schwarze muss in der Eröffnung von Anfang an bemüht sein, hierfür einen Ausgleich zu erzielen. Der wird häufig erst im Mittelspiel erreicht. In der Schachgeschichte hat es sich eingebürgert, von offenen, halboffenen und geschlossenen Spielen zu sprechen. Wird mit e2-e4 eröffnet und antwortet der Gegner mit dem gleichen Doppelschritt e7-e5, dann liegt ein offenes Spiel vor. Grund für diese Bezeichnung ist sicherlich, dass die Parteien schnell zu Kampfhandlungen übergehen. Antwortet der Schwarze auf e2-e4 nicht mit e7-e5, sondern mit c7-c5, c7-c6 oder e7-e6, spricht man von halb-offenen Spielen. Die dritte Gruppe umschließt die geschlossenen Spiele. Der Weiße beginnt dann meist das Spiel mit d2-d4, c2-c4 oder Sg1-f3, und der Schwarze hat eine große Vielfalt an Antworten, die meistens mit d7-d5 beginnen oder mit Sg8-f6, um zunächst die Absichten zu verschleiern. Im Folgenden sollen in komprimierter Form die wichtigsten Schacheröffnungen mit i. d. R. den jeweils ersten drei Zügen vorgestellt werden, wobei hier lnicht der Platz ist, die sich dahinter verbergenden Intentionen anzusprechen. I) Offene Spielweisen
II) Halboffene Spiele
III) Geschlossene Spiele
Mit dieser sehr knappen Einführung in die wichtigsten Eröffnungen bzw. Verteidigungen soll das Kapitel Schacheröffnungen erst einmal abgeschlossen sein. Der amerikanischen Großmeister Fine gab seinen Schülern folgende „10 Gebote für die Eröffnung“ an die Hand, die ich Dir nicht vorenthaltem möchte. 10 Gebote für die Schacheröffnung1. Eröffne mit dem Königs- oder Damenbauern 2. Wenn möglich, mache einen guten Entwicklungszug, der etwas droh 3. Entwickle die Springer vor den Läufern 4. Wähle das geeignetste Feld für die Figur und weise ihr den Platz endgültig zu. 5. Mache einen oder zwei Bauernzüge in der Eröffnung, nicht mehr (in Ausnahmen auch mal drei) 6. Bringe die Dame nicht zu früh heraus 7. Rochiere so früh wie möglich, vorzugsweise auf die kurze Seite 8. Spiele auf die Herrschaft der Mitte 9. Versuche stets, wenigstens einen Bauern in der Mitte zu behaupten 10. Opfere nicht ohne klaren und ausreichenden Grund. |
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